Grußworte von Pfarrer Putz
 
  Es dient unser'm Zusammenleben,
dem Jubilar die Ehr' zu geben;
drum mag der Pfarrer, "Freund der Geister",
nun folgen seinem Bürgermeister.

Nur kurze Worte will ich bringen,
denn schöner ist doch unser Singen!
Die Redezeit seit eher karg -
getret'ner Quark wird breit, nicht stark!

"Es lebe der Gesangverein!"
soll heute die Parole sein:
Wir preisen diesen "Hort der Lust"
mit dankbar stolzgeschwellter Brust
und wünschen unser'm Jubilar
noch viele weit're hundert Jahr'.

Denn jede Woche zehren wir
- bei Apfelschorle oder Bier -
von unser'n Liedern voller Freude;
ganz "sing-geil" ist dann unsre Meute
bei Behringer am Donnerstag
um acht Uhr mit dem Glockenschlag.

Selbst wenn du Streit hast - mit Kollegen,
mit Weib, mit Kind - es dient zum Segen,
am Abend mit den Sangesbrüdern
sich zu erfreu'n bei frohen Liedern!

Erst trietzt uns Andy "Mo-Ma-Mi";
doch dann: "Hurra!" - das erste Lied!
Wir sind gespannt: Was wird es sein?
Ob Englisch, Deutsch oder Latein -
wir singen alles mit Bravour;
sogar das "Ave verum" - stur!

Wir folgen unser'm Dirigenten!
Nur zaghaft, leise tun wir schänden,
wenn er mal wieder - welch Gemüt! -
was Neues "aus dem Ärmel zieht"
und uns hineinstreßt nachgerade -
dann kennt Andreas keine Gnade!

Doch meistens zeigt er seine Güte,
beweist sogar besond're Liebe,
wenn der Baß Eins den Ton nicht kennt,
Baß Zwei den Einsatz glatt verpennt,
wenn Tenor Eins die Höh’ nicht find't
und Tenor Zwei mehrstimmig singt.

Im Hinblick auch auf den Vorstand
wir wissen uns in guter Hand:
Der Konrad zwar tut manchmal wild,
derweil der Georg zeigt sich mild,
doch beide - wie ein Elternpaar -
versorgen rührend uns're Schar
mit großer Umsicht und Geduld;
wer das nicht merkt, ist selber schuld'!

Auf Ausflugs-Fahrten - bis Tirol! -
fühl'n alle sich begeistert wohl,
genießen, daß sie sind dabei,
und singen an der Lorelei,
am großen Denkmal auch am Rhein;
danach geht's "auf a Glaserl Wein!“

Doch bleibt das Zentrum uns'res Strebens
die Pflege des Zusammenlebens
in unser'n Dörfern, die wir lieben,
für deren Menschen wir tun üben
mit Fleiß und Inbrunst sondergleichen -
sonst würden wir ja nichts erreichen.

So sind wir fertig und bereit,
zu singen - fast zu jeder Zeit:
Dorf-Feste und Geburtstags-Feiern,
am Badberg-Fest und an den Weihern,
wenn am Johannis-Feuer-Stoß
wir fröhlich wuzeln - Klein und Groß.

Mir selber sind die Dienste wichtig,
die wir gestalten, treu und tüchtig,
an Gräbern uns'rer Kameraden;
auch, wenn zur Toten - Ehrung laden
wir alle zum Volkstrauertag -
kein Herz sich dann verschließen mag!

Am schönsten freilich tut es klingen,
wenn wir zur Weihnacht herrlich singen
im Gottesdienst auf der Empore:
Dann schallt es laut im großen Chore
- die Singgruppe stimmt voll mit ein -
ach, Freunde, was könnt schöner sein?!

Ja! Dankbar bin ich heut’ und froh,
dass es uns gibt; und g'rade so
will danken ich als Pfarrer allen,
die der Gemeinde zum Gefallen
schön singen. Ja! Es freut uns sehr'!
Wir nehmen's an auch Gott zur Ehr’!

 
 
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