Brotzeit in der Stein- und Bronzezeit
- Aus der Vorgeschichte -
 
 
 
 
 
Drei Menschen der Altsteinzeit auf dem Badberg
Drei Menschen der Bronzezeit auf dem Badberg
     
Manuskripttext    
     
  Sprecher: Wie Sie sicher im Programm bereits gesehen haben, sollen auch Sie aktiv zum Gelingen dieses Abends beitragen. So wollen nun wir alle beginnen mit den ersten beiden Strophen unseres Farrnbachliedes: Wer in unser Dorf einst wandert

Alle: Farrnbachlied 1. Wer in unser Dorf und 2. Still und glitzernd

(Vorhang auf.
In der Mitte sitzen erhöht (!) drei Steinzeitmenschen, graben in der Erde und ziehen Würmer (=Lakritzen) aus dem Boden und verzehren sie laut schmatzend. Off und Uff nehmen wie selbstverständlich dem kleinen Iff den Wurm oder die Schnecke weg, wenn dieser sie gerade zum Mund führen möchte. Iff verzehrt die Läuse von Off und Iff. Uff und Off geraten wegen des letzten Wurms in Streit.

Sprecher: (spricht teilweise währenddessen) Unsere Wälder, Teiche und unsere Bächlein sind nicht erst heute sehenswert. Schon vor 12.000 Jahren haben sie die Menschen hierher gelockt, hierher auf den Badberg.

Diese drei machen gerade Brotzeit. Brot hatten sie damals noch nicht (vielleicht hatte der Löslein gerade wegen Urlaub geschlossen) und deshalb mussten sie Wurzeln, Würmer und Schnecken verspeisen. Ganz satt und zufrieden scheinen die drei jedoch noch nicht geworden zu sein.

(Nun steht Iff auf und holt Steine, gibt jedem zwei und zeigt laut grunzend, dass sie sich Steinwerkzeuge machen sollen. Sie zerschlagen Steine mit Steinen. Schließlich hält jeder eine Steinklinge in die Höhe. Sie beginnen mit einem Beschwörungsgesang. Der Sprecher holt sich von ihnen drei Steinzeitklingen. Vorhang zu.
Die drei verwandeln sich hinter dem Vorhang in Bronzezeitmenschen.)

Sprecher: Sie wollen Fleisch. Dazu muss man aber erst ein Tier erlegen. Dazu benötigen sie brauchbare Geräte für die Jagd. Unsere drei Steinzeitmenschen fertigen sich deshalb Speer- und Pfeilspitzen an. So etwa sahen ihre Messer aus (hält die drei Steinzeitklingen hoch). Aus Keuper- und Jurahornsteinen waren auch ihre Speer- und Pfeilspitzen.

Und damit die Jagd auf den Elch bei der Jungfernquelle erfolgreich sein wird, stimmen sie, wie wir gehört haben, einen Beschwörungsgesang an. Es ist der erste Männergesang hier in Kirchfarrnbach und eigentlich könnte der Kirchfarrnbacher Männergesangverein heute sein 12.000-jähriges Jubiläum feiern. Die ältesten Funde bei Kirchfarrnbach stammen aus der späten Altsteinzeit, die vor etwa 12.000 Jahren war.

Es vergehen nun 9.200 Jahre. Wir sind im Jahr 800 vor Christus. Die Bronzezeit geht zu Ende und die Hallstattzeit beginnt. Und wieder können wir Menschen hier oben auf dem Badberg beobachten. Sie sehen nicht mehr so wild aus, haben bereits Bronzewerkzeuge und sind sesshaft geworden. Sie können schon so etwas wie Brot backen.

(Vorhang auf.
Ein Bronzezeitmensch schärft sein Bronze-Messer und schneidet sich Brot ab, die beiden anderen dengeln eine Sichel. Sie legen diese weg und fangen auch mit dem Essen an.)

Sprecher: Unsere Bronzezeitmenschen haben sich weiter entwickelt. Sie können sich schon durch die Sprache verständlich machen. Machen wir einen Test!
(Er nimmt das Mikrofon, geht zu ihnen hin und spricht)

Ihr seid jetzt in der Bronzezeit! ...Bronzezeit!

Einer und dann alle: (murmeln undeutlich) Bronzezeit.

Sprecher: Bron-ze-zeit!!

Alle: (erkennend nacheinander) Ah, Bronzezeit!

(Die drei stehen auf, stellen sich hinten an die Wand und beginnen mit Urinieren. Vorhang zu.)

 
 
     
 
 
 
     
 
 

Sprecher: Im Langenzenner Heimatmuseum können wir die Steinzeitfunde vom Badberg besichtigen. Aus der Bronzezeit haben unweit von hier Grabhügel die Zeiten überdauert.

Die hier sesshaften Hügelgräberleute sind in der Eisenzeit abgewandert und um das Jahr Null scheint unsere Tallandschaft fast ganz siedlungsleer gewesen zu sein.

 
 
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