Sonnwendfeier
am 24. Juni 2005
- Feuerrede -
Bürgermeister Scheuenstuhl

 
         
    Meine sehr geehrten Damen und Herren...

- …alle anwesenden Kreis- und Gemeinderäte … Vorstand Henning…,


Johannistag - auch: Midsummer, Mittsommernacht, Sommersonnenwende, Sonnwendtag, Spargelsilvester, Jani (in Lettland)

Der Johannistag liegt auf dem 24. Juni und steht sowohl in symbolischer wie zeitlicher Hinsicht mit der Sonnnersonnenwende, der kürzesten Nacht des Jahres und dem Beginn des Sommers, in Verbindung.

Im katholischen Christentum ist der Johannistag bereits seit dem vierten christlichen Jahrhundert bekannt. Er wird als Hochfest zu Ehren von Johannes dem Täufer, der Jesus im Jordan getauft hat, gefeiert. Dieser Gedenktag liegt auf dem angenommenen Geburtstag dieses Heiligen.

Normalerweise - sieht man von Jesus und Maria ab - wird im katholischen Christentum des Todes eines Heiligen gedacht.

Bei der Festlegung und Berechnung dieses Tages in der Frühzeit des Christentums war es vielleicht mehr als ein glücklicher Zufall, dass diese den Tag der Sonnenwende ergab. Ein Tag, der in den vorchristlichen traditionellen Religionen mit großen Festen, den Sonnenwendfeiem, begangen wurde.


Volksglauben und Brauchtum

Viele Bräuche und noch mehr Volksglauben waren und sind mit dem Johannistag verbunden und einige Kräuter und Pflanzen stehen mit diesem Heiligen in sprachlicher Verbindung. Dies sind zum Beispiel die Johannisbeere und das Johanniskraut.

Zum Kinderzeugen war dies wohl in manchen Gegenden kein guter Zeitpunkt, denn Kinder die an diesem Tag gezeugt wurden hätten - so hieß es - hätten nachher den bösen Blick. In manchen Religionen und Ländern werden in der Nacht brennende Räder einen Berg hinabgerollt und es findet ein Tanz um das Johannisfeuer statt. Der Sprung über dieses Feuer soll eine reinigende Wirkung haben und vor Krankheit schützen. Eine Zuschreibung des Elements Feuer, die sich in vielen anderen Kulturen ebenfalls finden lässt.

Bekannt war der Brauch junger Mädchen am Johannistag neun verschiedene Blumen bzw. Kräuter zu pflücken und daraus den Johanniskranz zu flechten. Allerdings musste dies in manchen Gegenden in einer bestimmten Zeit geschehen, da sonst eine ehelose Zeit drohte. Die Johanniskränze wurden auch vor das Haus gehängt, um vor bösen Geistern und Dämonen zu schützen.

Ein Johanniskranz aus sieben oder neun Kräutern bzw. Pflanzen: Besonders beliebt waren Bärlapp, Beifuß, Eichenlaub, Farnkraut, Johanniskraut, Klatschmohn, Kornblumen, Lilien, Rittersporn und Rosen.

Interessant ist, dass dem Beifuß nicht nur hierzulande eine magische und Unheil abwendende Kraft zugesprochen wird. Auch in China und Korea wird er bei den Festen anlässlich des fünften Tages eines fünften Mondmonats für diesen Zweck verwendet.

Besonders populär ist der Johannistag in Lettland und vor allem in Estland, wo er nach Weihnachten der wichtigste Feiertag ist - auch ein Fest, das auf dem Zeitpunkt einer Sonnenwende liegt und an dem es nur eine Stunde dunkel wird. Auch hier brennen in dieser Nacht die Johannisfeuer, die Glück und Gesundheit für das nächste Jahr bringen sollen.

Hier ist man bis heute nachts auf der Suche nach der Farnkrautblüte. Sie blüht nur einige wenige Stunden und soll Reichtum und Glück bringen. In Litauen soll diese Farnblüte nicht nur reich machen sondern auch hellsichtig. In Schweden wird der Johannistag auch unter dem Namen Midsommer gefeiert.

Eine weltliche Bedeutung hat der Johannistag bis heute für Spargelliebhaber, denn traditionell ist es der letzte Tag, an dem Spargel gestochen wird.

Bauernregeln

Wenn die Johanniswürmchen schön leuchten und glänzen,
kommt's Wetter zu Lust und im Freien zu Tänzen;
verbirgt sich das Tierchen bis Johanni und weiter,
wird's Wetter einstweilen nicht warm und nicht heiter.

Vor Johanni bitt um Regen, hernach kommt er ungelegen.

Glüh'n Johanniswürmchen helle, schöner Juni ist zur Stelle.

Johannis tut dem Winter wieder die Türe auf.

Bis Johannes wird gepflanzt, ein Datum, das' dir merken musst.

Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er nach Johanni schreit.

Regnet's am Johannistag, regnet es noch vierzehn Tag.

Johanni trocken und warm, macht den Bauern nicht arm.

Vor dem Johannistag man keine Gerste loben mag.

Wenn Johanniskäfer hell leuchten im Garten, dann ist gut Wetter zu erwarten.

Tritt auf Johannes Regen ein, so wird der Nußwuchs nicht gedeih'n.


Fackelzug

Lassen Sie uns nun gemeinsam den Holzstoß entzünden.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.

   
         
     
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