„Des
is hold a Musiker/Künstler…“ ist ein
Ausspruch, der zeigt, dass man heutzutage den Musikern
eine gewisse Narrenfreiheit zugesteht. Diese Einstellung
hat ihre Wurzeln im Mittelalter. Damals gehörten
die „Spielleut“ zum fahrenden Volk. Sie
hatten keinen festen Wohnsitz und auch keine Bürgerrechte.
Die Landbevölkerung hat sich zwar gefreut, wenn
sie an den Festtagen wie Kirchweihen und Jahrmärkten
ins Dorf kamen, war aber auch froh, wenn sie wieder
dahin zogen. Denn ganz geheuer waren sie ihnen nicht,
eben weil sie fremd und anders, also seltsam waren.
Damals
machten die „Spielleut“ mit Instrumenten
Musik, die heute unüblich sind: Dudelsack, Fidel
(Nachbau einer Fidel von Herrn Merk bei der Ausstellung
zu sehen), Flöte, Gambe, Schalmei, kleine Trommeln
mit Rasseln, Laute.
In
den Städten gab es auch ansässige Musiker,
die „Stadtpfeifer“. Sie werden bereits 1620
in den alten Urkunden erwähnt. Sie wurden gut bezahlt
und hatten das Monopol zum Spiel bei offiziellen Anlässen
wie zum Beispiel beim Ausrufen des Kirchweihfriedens.
Die nächsten Stadtpfeifer gab es in Langenzenn,
bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts
hinein. Unser Sangesbruder Georg Beigel und auch der
uns bekannte Fritz Merk aus Seubersdorf gingen von 1950
bis 1954 beim dortigen Stadtkapellmeister Albrecht Renner
in die Lehre. (Siehe Aushang Lehrvertrag und Bilder
vom Turmblasen).
Auf
eine weitere Gruppe von Musikern wurde vor allem auf
den Dörfern sehr gerne und oft zurück gegriffen,
auf die Schäfer. Sie spielten bei Kirchweihen und
Hochzeiten. Musik machen durften früher nur Personen,
die einen so genannten „Musikerlaubnisschein“
von den Behörden besaßen.
Alleinunterhalter
gab es früher auch schon. Mit einer „Ein-Hand-Flöte“
in der einen, und einer am Handgelenk der anderen Hand
festgebundenen Trommel wurde zum Tanz aufgespielt. Den
älteren unter uns ist noch ein Illesheimer Musiker
in Erinnerung, der vorne seine Harmonika spielte und
über Seilzüge die Trommel auf seinem Rücken
bediente.
Die
Fidel wurde von der Gambe abgelöst und diese wieder
von der Geige. Zur Familie dazu gehört auch der
Kontrabass (Vorführung). Den Wunsch nach größerer
Lautstärke erfüllte die Erfindung der Klarinette
1720 in Nürnberg. Ab 1750 wurde sie in der fränkischen
Volksmusik verwendet.