Sonnwendfeier
am 22. Juni 2007
Aus dem Manuskripttext der Feuerrede von Bürgermeister Scheuenstuhl
         
   

Meine sehr geehrten Damen und Herren
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Liebe Anwesende,

Der Johannistag liegt auf dem 24. Juni mit der kürzesten Nacht des Jahres und dem Beginn des Sommers. Er lädt uns ein etwas inne zu halten.

In den letzten Monaten wurde von der Presse ein neues globales Thema, der Treibhauseffekt, entdeckt. Man trieb wieder eine neue Sau durchs Dorf. Eigentlich ist es eine sehr alte Sau, denn bereits Mitte der sechziger Jahre gab es warnende Stimmen, dass wir mit dem Raubbau unseres Planeten so nicht weiter machen können.

Vor allem die Verbrennung von fossiler Energie sei endlich und verändere den Zustand der Umwelt. Bereits während meines Studiums der Technischen Chemie an der Fachhochschule Nürnberg Anfang der achtziger Jahre zeigte man uns die Folgen auf.

Die Konzentration von Kohlendioxid in der Luft hat sich vor allein in den letzten 200 Jahren am fast 50 Prozent erhöht.

Als Folge stieg die Weltmitteltemperatur auf die höchsten Werte der letzten 1000 Jahre an. Und die Temperaturen sollen sich weiter erhöhen. Das Eis der Arktis schmilzt und der globale durchschnittliche Meeresspiegel stieg allein in den letzten 100 Jahren um 10 - 20 Zentimeter.

Jetzt auf einmal tut man so als ob die globale Erwärmung uns alle überraschend trifft.

Nein, sie kommt nicht überraschend, sondern wir haben die Warnungen zugunsten eines vermeintlichen noch größeren Wohlstandes in den Wind geschlagen.

Dann müssen wir auf vieles verzichten hämmerten uns falsche Propheten ein. Jetzt, da der Ölpreis massiv gestiegen ist erkennen wir, dass wir abhängig sind und etwas tun müssen. Neue Techniken zeigen uns, dass wir auch ohne Komfortverlust der Natur helfen können.

Wir alle, Bürger und Gemeinde, können viel beitragen und müssen nicht auf Aktionen anderer warten.

Wer Energie spart trägt zur CO2 Minderung bei.

Erdgas / neue Heizungen
Durch den Anschluss unserer Gemeinde an das Erdgasnetz haben viele Hausbesitzer ihre Heizungen erneuert. Auch der Markt hat neue Heizungen im Rathaus, in der Schule, im Bauhof und im Mietshaus in der Ansbacher Straße eingebaut.

Wussten Sie übrigens wie die Regulierung der Raumtemperatur in den Klassenzimmern bis vor wenigen Jahren funktionierte? Wenn es zu war wurden die Fenster geöffnet. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall, weil wir Thermostate eingebaut haben. Eine einfache aber wirkungsvolle Maßnahme.

Solaranlagen
In den Baugebieten "Breiteschbach" und "Wilhermsdorf Süd" fördert der Markt Solaranlagen durch den sogenannten Ökobonus.

Nahverkehr
Die Bahn ist das Transportmittel mit dem niedrigsten Energieverbrauch. Durch verschiedene Maßnahmen ist es gelungen die Akzeptanz so zu erhöhen, dass die Bahn für 2008/9 ihr Fahrangebot ausweitet.
Neuer Bahnhaltepunkt Wilhermsdorf Mitte
Takteinführung
Mobicardverleih

In diesem Zusammenhang ist auch die Einführung des Nightliners zu erwähnen.

Wohnortnahe Versorgung mit Lebensmitteln
Wir haben einen Bauernmarkt für die Herbstkirchweih initiiert. Der Gartenbauverein baut mit Unterstützung des Marktes sein neues Mosthaus. Hier kann die Bevölkerung ihr eigenes Obst verwerten. Lange energieintensive Transportwege können entfallen.

Photovoltaik
Seit letztem Jahr nutzen wir das Dach der neuen Turnhalle zur Stromproduktion.

Windkraft
Durch die Bereitstellung von Planungsflächen unterstützt die Gemeinde die neuen Windräder in Richtung Dürrnbuch.

Private Aktionen
Doch nicht nur der Markt, sondern auch Sie können etwas tun. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht eine Solaranlage oder eine Photovoltaikanlage auf ihr Dach zu setzen? Seit rund 15 Jahren nutze ich persönlich die Sonnenkraft zur Warmwassererzeugung

Wie viel Heizöl oder Gas benötigen Sie pro Jahr? Moderne Neubauten verfeuern nur noch 4 bis 6 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche. Also ein Haus mit 120 Quadratmeter benötigt jetzt 500 bis 1000 Liter. Wäre es nicht an der Zeit eine neue Heizung einzubauen oder die Isolierung Ihres Hauses zu verbessern?

Ich möchte Sie ermutigen die vielen Beratungsangebote von Behörden, Firmen und Büros zu nutzen. Auch die Bundesregierung unterstützt Sie mit zinsgünstigen Krediten. Ihre Bank oder Sparkasse informiert Sie gerne.

Bleiben Sie nicht stehen, sondern marschieren Sie mit allen die wollen, dass unsere Heimat für unsere Kinder erhalten bleibt.

Fackelzug

Lassen Sie uns nun gemeinsam den Holzstoß entzünden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

   
         
         
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