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                        Sprecher: In achtzehn Tagen werden genau achtzig 
                        Jahre seit unserer Fahnenweihe vergangen sein. Die Feier 
                        fand 1924 mit vielen Vereinen hier unten im Eichwald statt. 
                        Wenn man die Alten gefragt hat, wie das möglich war, 
                        so bekam man zur Antwort, dass der Eichwald früher 
                        sozusagen „leer“ war, dass es kein Unterholz 
                        gab. Man brauchte die Blätter für die Streu 
                        und durch das Ausrechen kam kein Unterholz auf. Auch hier 
                        oben auf dem Badberg sah es anders aus als heute. Es gab 
                        viele kleinere Felder. Aus den Steinbrüchen wurden 
                        Steine geholt. Unser Festplatz hier war so ein Steinbruch. 
                        Es gab teilweise eine andere Flora. 
                         (Für 
                          die Nutztiere:) Nicht nur das Laub für die 
                          Streu für den Stall wurde geholt. Da eigentlich 
                          jeder Stallhasen hatte, war vor allem der Löwenzahn 
                          beliebtes Sammelobjekt. Für die kleinen Gänschen 
                          wurden Brennnesseln gesammelt. 
                        (Für 
                          das Essen) Feldsalat oder wie man hier sagt Schafmeilchen 
                          waren eine willkommene Bereicherung. Walderdbeeren und 
                          Himbeeren waren beliebte Nachspeisen. Haselnüsse 
                          sind sehr nahrhaft durch einen hohen Eiweiß- und 
                          Ölgehalt. Das Lied „Schwarzbraun ist die 
                          Haselnuss“ ist seit Ende des 18. Jahrhunderts 
                          bekannt. Wir wollen es jetzt singen. 
                        Alle: 
                          Schwarzbraun ist die Haselnuss 
                        Nach 
                          diesem Lied brachte die Kräuterfrau mit ihren Einlassungen 
                          viele zum Lachen. Humorvoll pries sie all die guten 
                          Wirkungen der vielen Kräuter an, die sie in ihrem 
                          Korb dabei hatte (u.a. Beifuß, Brennnesselblätter, 
                          Lindenblüten, Brombeerblätter, Schlehen, Johanniskraut, 
                          Schafgarbe, Kamille, Wiesenbärenklau, Schachtelhalm 
                          (Zinnkraut) und Weißdorn). 
                        Sprecher: 
                          Alle diese Mittel lindern unsere Leiden. Lindern – 
                          dieses Wort hängt mit der Linde zusammen. Mit der 
                          Linde fingen heute unsere Beiträge an, mit der 
                          Linde sollen sie enden. Zum Abschluss unseres sogenannten 
                          kulturellen Teils singt nun die Singgruppe: Und wieder 
                          blühet die Linde. 
                            
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