Sonnwendfeier
am 19. Juni 2009
Feuerrede zum Nachlesen

     
 
     
 
Feuerrede 2009
 
 

Meine sehr geehrten Damen und Herren
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Die Sonnenwende ist ein Zeitpunkt, der einen tieferen Blick in unsere Gesellschaft ermöglicht.

Sie kümmern sich um Alte und Kranke, schmieren Brote für Schulkinder, räumen Abfall weg, betreuen Aussiedler, löschen Brände, retten gefährdete Jugendliche, trösten Sterbende ... Die stillen Helferinnen und Helfer machen meistens keine Schlagzeilen:

Die Sensation des Guten ist nicht so spektakulär wie die des Bösen. In rund
400 000 Initiativen, Gruppen, Vereinen sind die Menschen in unserem Land aktiv. Freiwillig ohne Bezahlung - ehrenamtlich.

Die Menschen, die nicht zuerst materiell denken, halten die Welt zusammen. Ohne sie wäre unsere Gesellschaft nicht nur ärmer und kälter, sondern gar nicht erst lebensfähig. Deswegen kann man sagen: Alle diese Menschen gehören zu den Leistungsträgern unserer Zeit, auch wenn ihre Arbeit nicht in die Berechnung des Bruttosozialprodukts eingeht.

Immerhin sind in dieser oft als egoistisch bezeichneten Gesellschaft rund 12 Millionen Menschen in Ehrenämtern aktiv. Seit Anfang der sechziger Jahre hat sich die Zahl der ehrenamtlich Tätigen in der gesamten Bundesrepublik fast verfünffacht.

17 % der Bürger engagieren sich mittlerweile freiwillig für andere, sei es im kulturellen, politischen oder sozialen Bereich. Tendenz steigend. Am häufigsten setzen sich die Bürger für Gesundheit und Soziales ein - also auf den klassischen Feldern des Helfens. Die unentgeltlich geleistete Arbeit beläuft sich auf etwa 2,8 Milliarden Stunden jedes Jahr. Von einer Krise des Ehrenamtes kann also keine Rede sein.

Dauerhaftes Engagement für eine Organisation wird zunehmend abgelöst von spontaner Beteiligung, die sich an eigenen Interessen orientiert. Viele sind bereit mitzumachen, aber nicht unbedingt Mitglied zu werden.

Die neuen Ehrenamtlichen wollen Zusammenschlüsse, in denen der einzelne zählt und etwas verändern kann, die wollen überschaubare, projektbezogene Dienste mit kalkulierbarem Zeitaufwand verrichten. Auch wenn sie unter dem Dach eines Verbandes agieren wollen, verlangen sie etwas mehr Autonomie, Selbständigkeit und Kreativität.

Uns allen muss es ein Bedürfnis sein, die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit für unsere Gesellschaft bei jeder sich bietenden Gelegenheit hervorzuheben, die Leistung der vielen Millionen ehrenamtlich tätigen Menschen in unserem Land zu würdigen und dadurch das öffentliche Interesse zu stärken.

Das ehrenamtliche Engagement ist aber letztlich eine Herzenssache.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.