Das gab es einmal... (5)
 
Anfangs wechselte man jährlich das Vereinslokal
 
Ausschnitt aus einer Postkarte von 1909
 
Bei der Durchsicht unseres alten Kassabuchs, dem einzigen schriftlichen Zeugnis aus der Vorkriegszeit, fällt auf, dass das Klavier ungewöhnlich oft gestimmt und manchmal auch repariert werden musste. Als Erklärung hierfür bietet sich der jährliche Wechsel des Probelokals an. Das eine Jahr über wurde in der "goldenen Krone" (Vogel, heute Sippel) geprobt, beim nächsten in der "Linde" (Behringer). Unter
  diesen jährlichen Umzügen hatte natürlich unser Klavier sehr zu leiden.

Auch heutzutage proben wir nicht immer in der "Linde". Vornehmlich in der kalten Jahreszeit begeben wir uns für die "gemischten" Proben zur Singgruppe ins Feuerwehrhaus, wo es allerdings recht "trocken" zugeht.

 
 
400 Mark Mitgliedsbeitrag für ein Vierteljahr...
 
 
...füllte bei 61 Mitgliedern die Vereinskasse in einem Vierteljahr mit 24400 Mark. Dennoch dürfte der Kassier nicht allzu erfreut gewesen sein. Denn damals im Inflationsjahr 1923 kostete eine Fahrt mit dem Karussell eine Million Mark. So schrieb der
  Kassier kurzerhand:
Die Kassa von 1923. ist erloschen.

Mutig: Dennoch wagte man ein Jahr später das große Fest der Fahnenweihe!

 
 
Vorbereiteter Opern- und Operettenbesuch
 

Warum nicht einmal den Jägerchor aus dem "Freischütz", den wir mit viel Mühe eingeübt hatten, "live" im Opernhaus erleben? Und damit der

  restliche Teil der Oper besser verstanden werden konnte, verwandte der Chorleiter immer einen Teil der Singstunde dazu, Text und Musik den Sangesbrüdern nahe zu bringen. Mit dem Bus ging es dann nach Nürnberg ins Opernhaus. Auch den "Zigeunerbaron" besuchten wir nach entsprechender Vorbereitung. Manche Sangesbrüder nahmen zudem die Gelegenheit wahr, mit der Singgruppe ein Musical zu besuchen. Für diese Unternehmungen warb unser damaliger Bürgermeister auf seine Art: "Damit ihr einmal seht, was mit unseren Steuergeldern subventioniert wird!"
 
 
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